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Ist Bio-Mehl wirklich besser- oder einfach nur teurer?

Ein teurer Trend oder sinnvolle Investition?

Immer mehr Menschen setzen auf Biomehl – doch lohnt sich das wirklich, oder ist es nur ein teurer Hype? Besonders für Menschen, die glutenfrei leben, stellt sich diese Frage oft, denn glutenfreie Mehle sind ohnehin schon teurer als herkömmliches Weizenmehl.

In diesem Beitrag beleuchte ich die Vorteile von glutenfreiem Biomehl und teile meine persönliche Meinung dazu.

 

Was macht Biomehl besonders?

Biomehl stammt aus biologischem Anbau, was bedeutet, dass keine synthetischen Pestizide oder chemischen Düngemittel verwendet werden. Das schont nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unsere eigene Gesundheit. Bei glutenfreien Biomehlen wie Reis-, Buchweizen-, Braunhirse- oder Mandelmehl ist das besonders wichtig, da konventionelle Anbaumethoden oft Rückstände von Pestiziden hinterlassen, die gerade bei empfindlichen Menschen Beschwerden auslösen können.

Da wir Glutensensiblen ohnehin empfindliche Verdauungsorgane haben, spielt eine schadstofffreie Ernährung eine noch größere Rolle.

 

Die Vorteile glutenfreier Biomehle

 

Glutenfreie Biomehle bieten nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern überzeugen auch geschmacklich und in der Verarbeitung. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile:

 Keine Pestizidrückstände: Bio-Landwirte setzen auf natürliche Methoden zur Schädlingsbekämpfung.

  • Höherer Nährstoffgehalt: Biomehle stammen aus nachhaltigem Anbau, der den Boden nährt, und enthalten dadurch tendenziell mehr Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
  • Bessere Verträglichkeit: Weniger Zusatzstoffe und keine Rückstände von Glyphosat & Co.
  • Nachhaltigkeit: Bio-Anbau schont Böden, Wasserressourcen und die Artenvielfalt.
  • Bessere Backeigenschaften: Durch die schonende Verarbeitung bleiben natürliche Enzyme erhalten, die die Teilstruktur unterstützen und sich positiv auf die Backqualität auswirken können.
  • Aromatischer: Biomehle haben einen intensiveren, natürlichen Geschmack als konventionelles Mehl, da sie in der Regel weniger stark verarbeitet sind und die Aromen besser erhalten bleiben.

Unterschiede zwischen Biomehlen und konventionellen Mehlen

 

Biomehle unterscheiden sich nicht nur in der Herkunft, sondern auch in der Art und Weise, wie sie verarbeitet werden. Während konventionelle glutenfreie Mehle oft einer intensiven industriellen Bearbeitung unterzogen werden, verlieren sie dadurch häufig wertvolle Nährstoffe und Geschmack. Diese industrielle Verarbeitung führt auch dazu, dass viele Mehle Zusatzstoffe wie Enzyme, Stabilisatoren oder künstliche Farbstoffe enthalten, um die Haltbarkeit zu verlängern oder die Backeigenschaften zu verbessern. Im Gegensatz dazu kommen in Biomehlen solche Zusatzstoffe nur selten vor, da der biologische Anbau auf natürliche Methoden setzt. Dadurch bleiben Biomehle nicht nur nährstoffreicher, sondern auch geschmacklich authentischer und bieten eine bessere Textur, die die natürlichen Eigenschaften des Korns bewahrt.

 

Verpackung und Nachhaltigkeit

 

Nicht nur der Anbau von Biomehlen ist nachhaltig, sondern auch die Verpackung spielt eine wichtige Rolle. Viele Bio-Mehlproduzenten achten mittlerweile darauf, umweltfreundliche Verpackungen zu verwenden. So werden immer mehr Produkte in kompostierbaren oder recycelbaren Verpackungen angeboten. Dies trägt nicht nur zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks bei, sondern sorgt auch dafür, dass die Umweltfreundlichkeit über den gesamten Lebenszyklus des Produkts hinweg berücksichtigt wird – von der Herstellung bis zur Lagerung und Entsorgung.

Allerdings reicht eine einfache Papierverpackung nicht aus, um ein Mehl als „zertifiziert glutenfrei“ anzubieten. Dies liegt daran, dass das Mehl zu schnell mit Gluten kontaminiert werden kann. Für die sichere Verpackung von glutenfreien Produkten ist es daher notwendig, dass das Papier eine spezielle Beschichtung erhält, um eine Kontamination zu verhindern.

Indem wir uns für Biomehle entscheiden, fördern wir nicht nur eine gesündere Ernährung, sondern auch eine nachhaltigere Lebensweise, die auf sichere und verantwortungsbewusste Verpackungslösungen setzt.

 

Langfristige Gesundheitsperspektive

 

Langfristig kann die Entscheidung für Biomehle zu einer besseren Verdauung und einem stabileren Mikrobiom beitragen. Besonders Menschen mit empfindlichem Verdauungssystem profitieren von einer schadstofffreien Ernährung, da der Verzicht auf chemische Rückstände in Lebensmitteln das Risiko von Entzündungen oder Unverträglichkeiten verringern kann. Das zunehmende Bewusstsein für die Bedeutung einer natürlichen Ernährung ist kein Zufall – der Verzicht auf schädliche Chemikalien hat nachweislich positive Auswirkungen auf die Gesundheit.

 

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Nicht jedes Mehl mit einem grünen Label ist automatisch hochwertig. Wichtige Bio-Siegel sind unter anderem:

  • EU-Bio-Siegel: der Mindeststandard in der EU für Bio-Produkte. Es garantiert, dass keine chemisch-synthetischen Pestizide oder Kunstdünger eingesetzt werden und dass Gentechnik ausgeschlossen ist.
  • Bioland oder Demeter: Diese Siegel gehen über den EU-Bio-Standard hinaus. Bioland setzt auf strengere ökologische Prinzipien, während Demeter zusätzlich biodynamische Anbaumethoden und geschlossene Nährstoffkreisläufe fordert.
  • Fair-Trade-Siegel: besonders relevant für exotische Mehle wie Kokos- oder Teffmehl. Es garantiert bessere Arbeitsbedingungen für Landwirte und faire Handelspraktiken.
  • Glutenfrei-Siegel: Und zu guter Letzt dürfen wir natürlich nicht das Glutenfrei-Siegel vergessen, das uns die glutenfreie Qualität garantiert. Diese Mehle werden unter speziellen Bedingungen angebaut und verarbeitet, um Kreuzkontamination mit Weizen oder anderen glutenhaltigen Getreide zu verhindern.

Fazit: Lohnt sich der Kauf von Biomehl?

 Ich bin überzeugt, dass sich der Kauf von Biomehl lohnt – besonders, wenn man Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit legt. Natürlich ist es teurer als konventionelles Mehl, aber für mich überwiegen die Vorteile. Wann immer es finanziell machbar ist, sollten wir uns für Bio entscheiden – auch wenn es nicht immer möglich ist, so doch vielleicht hin und wieder. Gerade bei glutenfreien Mehlen möchte ich sicher sein, dass sie frei von Schadstoffen sind und aus nachhaltigem Anbau stammen. Da Menschen mit Glutenempfindlichkeit ohnehin einen empfindlichen Darm haben, lohnt es sich besonders, Mehle ohne zusätzliche Schadstoffe und Beimischungen zu verwenden.

Marken wie Bauck Hof, Werz oder Spielberger bieten eine große Auswahl an hochwertigen glutenfreien Biomehlen an. Letztlich ist es eine bewusste Entscheidung für die eigene Gesundheit und die Umwelt. Und vielleicht ist es auch der Weg, wie wir als Konsumenten einen positiven Einfluss auf die Landwirtschaft und den Planeten nehmen können.

 

 

Wir sollten nicht nur bei unseren Tieren auf Ausgewogenheit und Nährstofffülle achten, sondern auch bei uns. Unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden sind "ebenso" wichtig wie das unserer Haustiere. Tatsächlich können wir uns von ihnen inspirieren lassen – sie wählen instinktiv das, was ihnen guttut. Warum also nicht auch bei unserer eigenen Ernährung auf Natürlichkeit und Qualität setzen?

Und genau das ist mir nicht nur bei meinen Patienten aufgefallen, sondern auch bei mir selbst. Wir achten penibel darauf, dass unsere Tiere alles haben, was sie brauchen – doch bei uns selbst sind wir oft nachlässiger. Dabei wissen wir genau, wie wichtig eine ausgewogene Ernährung ist.

Was denkst du darüber? Bist du ebenfalls von Bio überzeugt oder achtest du weniger darauf? Hinterlasse gern einen Kommentar. 

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