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Giersch in der Küche – einfach, frisch und vielseitig

Nach einem Vormittag im Garten – Erde an den Händen, Sonne im Gesicht – hatte ich wieder einen ordentlichen Strauß Giersch gesammelt.
An manchen Stellen durfte er bleiben, an anderen musste ich ihn zähmen, damit Schlüsselblumen, Veilchen und Waldmeister auch noch Luft zum Atmen haben.
Und wie immer: Ein Teil des geernteten Gierschs landete direkt in der Küche.

Beim Waschen der Blätter dachte ich einmal mehr:
Manchmal sind die besten Zutaten die, die einfach da sind. Ohne Einkauf, ohne Verpackung und ohne Transportwege. Giersch ist genau so eine Zutat: unkompliziert, robust und überraschend vielseitig.

Verwendung von Giersch – einfache Alltagstipps

Giersch lässt sich vielseitig verwenden – ähnlich wie frische Gartenkräuter oder junge Wildkräuter:
▸ frisch fein geschnitten über Salate oder aufs Brot,
▸ als grüne Zutat für Smoothies, Säfte oder eine selbstgemachte Frühlingslimonade,
▸ fein gehackt in Kräuterquark oder Frischkäsedips – pur oder zusammen mit anderen Kräutern,
▸ als Basis für cremige Kräutersuppen,
▸ kurz blanchiert als feine Gemüsebeilage,
▸ fein untergemischt in Kartoffelstampf oder Omeletts.

Wer mag, kann Giersch auch ähnlich wie Spinat zubereiten – klassisch gedünstet oder sanft in Butter geschwenkt und gemixt. Mit einem kleinen "Blubb" Sahne schmeckt er fast wie der bekannte Rahmspinat aus Kindertagen.

Auch für kreative Ideen eignet sich Giersch:
▸ als aromatische Zutat in selbstgemachtem Kräuterpesto,
▸ zum Würzen von Kartoffel- und Gemüsegerichten,
▸ oder als frische Note in einer Giersch-Apfelsaft-Schorle.
Sogar Gierschsalz kannst du herstellen – einfach frisch gehackte Blätter unter gutes Salz mischen und trocknen lassen

 

Tipps für die Giersch-Verwendung in der Küche

Giersch lässt sich je nach Saison wunderbar kombinieren – zum Beispiel mit Bärlauch, Knoblauch, Petersilie, Koriander, Liebstöckel, Pastinaken, Möhren oder Kartoffeln. Er passt sich erstaunlich gut an verschiedene Geschmacksnoten an.

Sein eigener Geschmack ist schwer in Worte zu fassen: leicht frisch, mit einer feinen Bitterkeit, irgendwo zwischen Petersilie und Möhre. Manche nennen es einfach nur "sehr grün".
Am besten: Finde deinen eigenen Geschmack heraus.
Ich selbst nutze Giersch gerne als Petersilienersatz – vor allem, weil Petersilie bei mir im Garten einfach nicht dauerhaft wachsen will.

Zum Einstieg in die Giersch-Experimente empfehle ich dir, die jungen, frischgrünen Blätter zu verwenden. Sie schmecken sanfter und milder als ältere, größere Blätter.
Auch die zarten Stiele kannst du problemlos mitverwenden – besonders in gemixten Suppen geben sie noch eine feine Würze.

Erste einfache Rezept-Ideen zum Kennenlernen

Wer Giersch unkompliziert ausprobieren will, kann ihn zum Beispiel verwenden als:
▸ Giersch-Tee,
▸ cremige Giersch-Suppe,
▸ Giersch-Smoothie.

Alle drei Varianten sind schnell gemacht und eine wunderbare Möglichkeit, Giersch als Teil einer kleinen Frühjahrskur zu genießen.
Die Rezepte stelle ich dir hier vor – damit du direkt loslegen kannst.

 

Giersch-Tee

Ich mische Giersch für einen Tee am liebsten mit Zitronenmelisse – das macht ihn noch frischer im Geschmack.
Du kannst ihn natürlich auch solo verwenden.

▸ Frischen Giersch (gerne auch zusammen mit ein paar Blüten) sammeln und waschen.
▸ In ein Glas oder eine Teekanne geben.
▸ Mit 80-90 Grad heißem Wasser übergießen.
▸ Etwa 10 Minuten ziehen lassen.
▸ Anschließend abgießen und genießen.

Der Tee schmeckt auch kalt wunderbar erfrischend – perfekt für warme Tage oder als sanfter Frühlingskick zwischendurch.

Cremiges Giersch-Süppchen

Zutaten (für ca. 2 mittelgroße Portionen)

▸ 250 g frischer Giersch (frisch gewogen – als Anhaltspunkt, es darf auch mehr oder weniger sein)

▸ 4 kleine Zwiebeln
▸ 1 Knoblauchzehe
▸ einige Bärlauchblätter (nach Geschmack)
▸ Schlagsahne (nach Geschmack)

 

▸ Zwiebeln und Knoblauch grob würfeln und in etwas Butter glasig dünsten.
▸ Giersch und Bärlauch zufügen und mit etwa 100 ml Wasser aufgießen.
▸ Sobald der Giersch zusammengefallen ist, alles sofort in den Mixer geben.
▸ Fein und cremig mixen.

▸ Jetzt einen kräftigen Schuss Schlagsahne (und auf Wunsch 1 EL Schmand) zugeben und nochmals kurz mixen.

▸ Die Suppe zurück in den Kochtopf geben, vorsichtig erhitzen und mit Salz, Pfeffer, etwas Zucker und Muskatnuss abschmecken.

 

Dazu schmecken:

▸ frisch geröstete Croûtons (z.B. aus einer Scheibe Brot, schnell in Butter oder Öl angeröstet),
▸ oder einfach eine Scheibe frisches Brot.

Mein Tipp: Wilder „Spinat“ aus Giersch

Dasselbe Rezept – nur etwas gröber püriert und mit weniger Flüssigkeit oder leicht angedickt mit etwas Speisestärke – ergibt einen wunderbar würzigen „wilden Spinat“.
Dazu passen klassische Salzkartoffeln und ein gekochtes Ei, Spiegelei oder Rührei – eine perfekte kleine Mahlzeit!

Ich mag diese Giersch-Variante fast noch lieber als klassischen Spinat, weil sie etwas würziger schmeckt.

Wenn du Brennnesseln findest, kannst du sie sowohl für die Suppe als auch für den „Spinat“ großzügig ergänzen. Sie harmonieren geschmacklich wunderbar mit dem Giersch.

 

Im Prinzip ist es dasselbe Rezept, als ob du frischen Spinat zubereitest – nur eben mit Wildkräutern.

 

Grün & süß: süffiger Giersch-Smoothie

Zutaten (für 1 Glas)

▸ 2–3 Handvoll frischer Giersch (auf dem Foto siehst du die Menge)
▸ einige Löwenzahnblüten oder Gänseblümchen (optional)
▸ 1 Banane
▸ 2 Datteln
▸ 1 TL Kokosöl
▸ 150–200 ml Wasser oder Pflanzendrink nach Wahl

 Zubereitung

▸ Giersch waschen und grob zupfen.

▸ Banane schälen und zusammen mit den entsteinten Datteln und dem Kokosöl in den Mixer geben.

▸ Nach Geschmack Wasser, Milch oder Pflanzendrink zufügen.

▸ Alles fein cremig mixen.

Mein Tipp:

▸ Ich gebe immer etwas Fett dazu – am liebsten Kokosöl oder Hanföl –, damit die fettlöslichen Stoffe aus dem Giersch besser aufgenommen werden können.
Kokosöl harmoniert besonders gut mit diesen Zutaten.

▸ Die Datteln bringen zwar eine leicht bräunliche Farbe in den Smoothie, schmecken aber wunderbar süß und runden das Aroma perfekt ab.

▸ Du kannst auch jede andere Blüte oder jedes Kraut hinzufügen – zum Beispiel Melisse, Pfefferminze oder sogar Koriander, ganz nach Tagesform, Lust und Laune oder je nachdem, was der Garten gerade hergibt.
So mache ich es immer.

Eigentlich hatte ich heute Gänseblümchen geplant. Aber mein Mann hat gestern den Rasen gemäht – und die einzigen Gänseblümchen, die ich heute Morgen noch gefunden habe, seht ihr als Deko auf dem Smoothie. Egal – in ein paar Tagen blüht alles wieder fleißig.
Heute gab es eben Löwenzahnblüten!

Und noch ein kleiner Tipp

Nimm doch einfach auch mal eine Handvoll Giersch mit in die Küche.
Probier ihn aus – und du wirst sehen: Ideen, wie du ihn verwenden kannst, kommen fast von selbst.
Viel zu schade, ihn einfach auf den Kompost zu werfen!

 

Giersch auf einen Blick

Saison: Februar bis November (je nach Witterung)
Standorte: Wiesen, Waldränder, Gärten, Parks
Geschmack: Frisch, mild-würzig, leicht zwischen Petersilie und Möhre
Verwendung: Salate, Suppen, Smoothies, Pesto, Gemüsegerichte
Besonderheiten: robust, fast ganzjährig verfügbar, unkompliziert zu verwenden

Du willst mehr über die Wirkung und Verwendung von Giersch wissen?

Hier erfährst du, warum das wilde Frühlingskraut so wertvoll für Körper und Küche ist.

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