
In den USA heißt er „Carrot Cake“, wird dick geschichtet, ordentlich gezuckert und meist mit Frischkäsefrosting serviert. Bei uns dagegen kam der Möhrenkuchen lange ganz ohne Pomp aus – aber nicht ohne Tradition. Schon im 19. Jahrhundert wurde er in der Schweiz und im süddeutschen Raum gebacken: mit geriebenen Karotten, Nüssen und Mehl. Kein Zuckerspektakel, sondern ein ehrlicher Rührkuchen – beliebt zu Ostern oder bei Landfrauenkuchenbuffets.
Meine Variante bleibt dieser bodenständigen Linie treu – glutenfrei, aber nicht trocken. Mit Buchweizenmehl, gemahlenen Mandeln und Reismehl bekommt der Teig eine schöne Struktur. Und die Möhren? Tun, was sie sollen: Sie machen ihn saftig, fein süß und perfekt für den Vorrat. Du kannst den Kuchen gut einfrieren – einfach nach dem Auftauen füllen oder glasieren.
Die Creme dazu ist klassisch deutsch: eine traditionelle Buttercreme mit selbst gekochtem Pudding – leicht, vanillig, schnittfest.
Das Rezept ist inspiriert vom großen Carrot Cake.
Und wer lieber mit Kamut backt oder Lust auf ein cremiges Frischkäsefrosting hat: Der Link zur Kamut-Variante folgt direkt nach dem Rezept.
Zutaten für den Kuchen

▸ 130 g Zucker
▸ 65 ml neutrales Öl (z. B. Raps oder Sonnenblume)
▸ 2 Eier (Größe M)
▸ 50 g Buchweizenmehl
▸ 50 g Speisestärke
▸ 30 g Reisvollkornmehl
▸ 30 g gemahlene Mandeln
▸ ¼ TL Zimt
▸ 1 Prise Salz
▸ 110 g geraspelte Möhren
Zutaten für die Buttercreme

Für den Pudding:
▸ 125 ml Milch
▸ 30 g Zucker
▸ 1 Eigelb
▸ 15 g Speisestärke oder Vanillepuddingpulver
▸ ½ TL Vanilleextrakt oder das Mark von ½ Vanilleschote
(nur nötig, wenn du keine Vanille im Puddingpulver hast)
Für die Buttercreme:
▸ 110 g Butter, weich
▸ 20 g Puderzucker
▸ etwas Zitronenabrieb (nach Geschmack)
➀ Zubereitung Pudding (Flammeri)
Milch, Zucker, Eigelb und Speisestärke in einem kleinen Topf glatt rühren.
Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren erhitzen, bis die Masse eindickt.
Sobald der Pudding blubbert und cremig wird: vom Herd nehmen, in eine Schüssel füllen und direkt mit Frischhaltefolie abdecken (Hautbildung vermeiden).
Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen – nur dann verbindet er sich später gut mit der Butter.
Wichtig: Jetzt schon die Butter aus dem Kühlschrank nehmen – sie muss ebenfalls Zimmertemperatur haben, wenn du weitermachst.

➁ Backform vorbereiten
Eine Springform mit 18 cm Durchmesser am Boden mit Backpapier bespannen.

➂ Möhren raspeln
Die Möhren schälen und fein raspeln. Je feiner, desto besser lässt sich der Teig später verarbeiten und bleibt schön locker.
➃ Teigbasis schlagen
Eier, Öl und Zucker in einer Schüssel mit dem Handrührgerät (Rührbesen) schaumig schlagen, bis die Masse hell und cremig ist.
➄ Möhren unterheben
Die geraspelten Möhren zur Eiermasse geben und gründlich unterrühren, sodass sie sich gleichmäßig verteilen.
➅ Mehlmischung einarbeiten
Buchweizenmehl, Reisvollkornmehl, Speisestärke, Mandeln, Zimt und Salz trocken vermischen.
Dann die Mischung auf die Eimasse sieben und vorsichtig unterheben – entweder mit dem Teigschaber oder auf niedriger Stufe mit dem Handrührgerät.
Nur so lange rühren, bis alles verbunden ist.

➆ Backen
Den Teig in die vorbereitete Form füllen und glatt streichen.
Im vorgeheizten Ofen bei 185 °C Ober-/Unterhitze ca. 35 Minuten backen.
Mit der Stäbchenprobe prüfen: Wenn kein Teig mehr kleben bleibt, ist der Kuchen fertig.

➇ Abkühlen & Weiterverarbeiten
Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, kurz in der Form abkühlen lassen, dann vorsichtig herauslösen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
Anschließend einmal waagerecht durchschneiden und füllen – oder ganz lassen und einfach mit Puderzucker
bestäuben.
Wer mag, kann ihn auch mit einer Glasur überziehen. Du hast die Wahl.
Buttercreme zubereiten & Kuchen füllen
➀ Buttercreme aufschlagen
Die weiche Butter zusammen mit dem Puderzucker schaumig schlagen, bis die Masse hell und cremig ist.
➁ Pudding unterrühren
Den vorbereiteten Pudding löffelweise zur Butter geben – erst wenn ein Löffel gut eingearbeitet ist, kommt der nächste dazu. So entsteht eine
glatte, streichfähige Creme ohne Klümpchen.

➂ Füllen & Verzieren
Den ausgekühlten Kuchen nach Belieben füllen und verzieren.
Ich habe mich für einen Naked Cake entschieden – nur einmal gefüllt und oben dünn bestrichen,
damit er nicht zu schwer wird.
Wer mag, streut noch gehackte Kürbiskerne oder Pistazien darüber.

Ich habe diesen glutenfreien Möhrenkuchen gemeinsam mit der Kamut-Variante gebacken – beide frisch, beide ungefüllt, beide bereit zum Weiterverarbeiten.
Das Foto zeigt sie nebeneinander.
➜ Zur Kamut-Version mit
Frischkäsefrosting geht’s hier entlang.
Saftig, leicht nussig und etwas weniger süß als der amerikanische Klassiker – einfach mal reinschauen.
Und wenn du willst, kannst du natürlich auch diesen glutenfreien Kuchen mit dem Frischkäsefrosting füllen – schmeckt ebenfalls super.

Lust auf mehr Karottenpower im Kleinformat?
Die glutenfreien Karottenmuffins
mit Sahnecreme sind genauso
saftig – und lassen sich sogar in einen kleinen Frankfurter Kranz verwandeln.
➜ Hier geht’s zum Rezept: Glutenfreie Karottenmuffins – mit Sahnecreme
& Verwandlungspotenzial
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