
Wer Gänseblümchen und Hornveilchen nur als hübsche Deko im Salat kennt, hat ihre wahre Kraft noch nicht erlebt.
Diese beiden kleinen Frühlingspflanzen sind viel mehr als Blümchen zum Pflücken – sie sind hautpflegend, entzündungshemmend und erstaunlich vielseitig einsetzbar.
Ich zeige dir in diesem Beitrag, wie du aus den frischen Blüten ein pflegendes Heilöl machst – und wie daraus ein zart schmelzender Balsam oder eine fluffige Körpersahne wird.
Alles mit wenigen Zutaten, ohne künstliches Gedöns – aber mit Wirkung.
Die Herstellung ist einfach, alltagstauglich und macht fast ein bisschen süchtig.
Vor allem, wenn du beim Rühren schon riechst, was da entsteht.
Heilwirkung von Gänseblümchen & Hornveilchen
Beide Pflanzen wirken sanft, reizlindernd und hautstärkend – ideal für empfindliche Haut.

Das Gänseblümchen (Bellis perennis) begleitet uns fast das ganze Jahr – und das nicht nur optisch. In der Volksheilkunde gilt es seit jeher als hautfreundlich, reizlindernd und vielseitig.
Es hilft bei Insektenstichen, Juckreiz, trockener und schuppiger Haut, Ekzemen, Blutergüssen, kleinen Verletzungen – aber auch innerlich bei Husten, Magen-Darm-Beschwerden und leichten Verstimmungen.

Das Hornveilchen – auch wildes Stiefmütterchen genannt – steht dem in nichts nach. Besonders bekannt ist es für seine Wirkung bei unreiner, juckender oder entzündlicher Haut.
In der Naturheilkunde wird es als sanfter Begleiter bei Husten und Erkältung eingesetzt, meist in Form von Tee oder Globuli.
Inhaltsstoffe & Warnhinweis
Gänseblümchen und Hornveilchen enthalten unter anderem:
• Schleimstoffe
• Flavonoide
• Gerb- und Bitterstoffe
• Salicylverbindungen (leicht schmerzstillend)
Achtung bei gekauften Pflanzen!
Viele handelsübliche Gänseblümchen oder Hornveilchen sind mit Pestiziden behandelt – nichts, was man auf der Haut oder im Essen haben möchte.
Wenn du sofort loslegen willst: Greif zu Bio-Ware oder essbaren Blüten.
Konventionelle Pflanzen sollten erst im Garten anwachsen und erst im Folgejahr verwendet werden.
Blütenöl selbst ansetzen

Für das Blütenöl brauchst du:
– Frisch gepflückte Gänseblümchen & Hornveilchen
– Ein gutes Basisöl
– Ein sauberes Glas mit Deckel

So geht’s:
- Blüten sammeln, kurz in kaltem Wasser abspülen und locker auf einem Blech ausbreiten.
-
3–4 Stunden anwelken lassen – so reduziert sich die Feuchtigkeit und das Schimmelrisiko.
-
Die Blüten locker in ein sauberes, trockenes Glas füllen – etwa zwei Drittel voll.
-
Du kannst sie vorher grob zerkleinern oder ganz lassen.
-
Mit Öl auffüllen (z. B. Sonnenblumen-, Distel-, Olivenöl – oder hautpflegend: Mandel- oder Jojobaöl).

Stelle das Glas an einen schattigen, warmen Ort.
Nicht in die direkte Sonne – sonst leiden die Inhaltsstoffe.
Für 10–14 Tage ziehen lassen, dabei alle 2 Tage umrühren oder schwenken.
Achte darauf, dass keine Pflanzenteile am Rand ankleben – am besten mit einem sauberen Teigschaber säubern.
Dann abseihen:
Erst durch ein feines Sieb, danach (optional) durch ein Teefilter oder Nussmilchbeutel.
Das Öl in eine Braunglasflasche füllen – oder eine saubere helle Flasche, wenn du es im Dunkeln lagerst.
Fertig ist dein Blütenöl.

Mit dem Blütenöl kannst du jetzt entweder einen schlichten Hautbalsam oder eine fluffige Körpersahne herstellen.
Zutaten
– 100 g Sheabutter (am besten unraffiniert)
– 50 g Kakaobutter
– 170 g Blütenöl (Gänseblümchen, Hornveilchen oder Mischung)
Balsam & Körpersahne – das Basisrezept

So geht’s:
Für den Balsam: • Sheabutter und Kakaobutter bei sehr niedriger Hitze schmelzen
• Blütenöl zugeben, gut verrühren
• Noch flüssig in Gläser abfüllen – fertig!

Für Körpersahne:
• Öl-Basis wie oben im Balsam zubereiten
• In den Kühlschrank stellen, bis die Masse fast fest ist
• Mit Handrührgerät aufschlagen (ca. 5 Minuten)
• Nochmals kurz kühlen
• Weiter aufschlagen, bis die Konsistenz luftig, cremig und stabil ist
• In Gläser füllen – ich portioniere immer kleine Mengen für den Wochenbedarf, der Rest bleibt im Kühlschrank.
Ätherische Öle – wenn du mehr Duft magst
Wenn dir der Geruch zu „natürlich“ ist, kannst du dein Öl oder deine Sahne mit ätherischen Ölen verfeinern.
Wichtig: Nur naturreine, für Kosmetik geeignete Öle verwenden – keine Raumdüfte!
Hier ein paar passende Düfte:
• Lavendel – beruhigend, besonders für reife Haut
• Eukalyptus – klärt, erfrischt, wirkt vitalisierend
• Pfefferminze – belebend, kühlend
• Lemongras – erfrischend, leicht adstringierend
• Teebaum – hautklärend, bei Ekzemen oder Hautirritationen
• Grapefruit – fruchtig, stimmungsaufhellend, durchblutungsfördernd
Dosierung:
Für ca. 200 ml Körperpflege genügen 5–10 Tropfen – je nach Duft und Vorliebe.

Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren – und eine Haut, die sich gepflegt anfühlt.
Ganz ohne Gedöns.
Aber mit Wirkung.
– Elke

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