Frühlingszeit ist Bärlauchzeit! Dieses aromatisch nach Knoblauch duftende Kraut ist für kurze Zeit eine tolle Bereicherung für unsere Küche mit gesundheitsfördernden Eigenschaften. Bärlauch gehört mit zu den ersten Kräutern die uns im Frühling begrüßen. Mittlerweile ist es möglich, frischen Bio-Bärlauch während der Saison in vielen Geschäften zu kaufen. Das ist ein Glück für den, der keinen Garten oder Wald in der Nähe zum Sammeln hat. Nutzt diese Zeit und würzt öfter mit frischem Bärlauch - er wird deinen Gerichten garantiert eine besondere Note verleihen.
Bärlauch: Was ist das?
Bärlauch ist ein Wildkraut, das zur Gattung der Lauchgewächse gehört. Er hat lange, schmale Blätter mit einem intensiven Knoblauchgeruch und -geschmack. Bärlauch wird auch oft Frühlings-Knoblauch, Wald-Knoblauch, Bärenkraut, wilder Knofel oder Hexenknofel genannt. Es gibt verschiedene Arten von Bärlauch, die sich hauptsächlich in Blattform und Größe unterscheiden.
Bärlauch: Wann und wo wächst er?
Bärlauch wächst hauptsächlich in feuchten, schattigen Wäldern und an Bachufern oder an schattigen Plätzen im Garten unter Büschen wie Himbeeren oder unter Bäumen. An geeigneten Stellen wächst er sehr schnell und breitet sich rasant aus, sobald er Fuss gefasst hat. Er liebt humusreiche Böden und wächst vor allem in Europa und einigen Teilen Asiens.
Seine Saison ist kurz: Von März bis Mai, dann ziehen sich seine Blätter zurück, um im nächsten Jahr wieder kraftvoll hervorzusprießen.
Bärlauch rockt die Frühjahrs-Küche
Bärlauch ist ein vielseitiges Kraut, das sich für viele Gerichte und kreative Ideen eignet:
- Pesto
- Dips
- Dressings
- Kräuter-Bärlauch-Quark
- in Suppen, Eintöpfen und Cremesuppen
- Salaten
- würzige Bärlauch-Smoothie
- Bowls
- zur Butter-, Tomaten- oder Käsestulle
- als Wildhefewasser zum Brotbacken
- Dekoration, besonders die hübschen kleinen Blüten.
Bärlauch entfaltet sein intensives Aroma am besten in der kalten Küche. Beim Kochen verliert er an Geschmack und Würze. Für heiße Speisen empfiehlt es sich, den Bärlauch erst am Ende hinzuzufügen.
Beim Verwenden von Bärlauch können alle Teile, also sowohl die Blätter als auch die Stängel und Blüten, genutzt werden.
Bärlauch: Tipps für den Vorrat
Durch das Bevorraten von Bärlauch kann man das ganze Jahr von seinem intensiven Geschmack profitieren.
Bärlauch lässt sich am besten durch die Verwendung von Öl und Essig konservieren.
- Als Pesto mit Olivenöl oder als öliger Auszug für Bärlauchöl kann sein herrliches Knoblaucharoma bewahrt werden.
- Für Bärlauchessig gibt man den Bärlauch in milden Essig, lässt ihn 4 - 6 Wochen ziehen, seiht ihn dann ab und genießt den Essig.
- Obwohl er durch das Trocknen an Aroma verliert, behält er sein Aroma in Form von Bärlauchsalz sehr gut. Bärlauchsalz eignet sich hervorragend zum Würzen.
- Persönlich mag ich ihn nicht so gerne tiefgefroren, aber probiert es trotzdem aus und bildet euch eure eigene Meinung. Dazu wird der Bärlauch klein gehackt mit etwas Wasser in einem Eiswürfelbehälter eingefroren, um ihn portioniert entnehmen zu können.
Rezepte
- Bärlauch-Pesto
- Aromatisches Bärlauchblüten-Öl
- Bärlauch-Frühlings-Quark
- Wildes Bärlauchhefewasser
- Würziges Wurzelbrot
- Butterstulle mit Bärlauch
- Bärlauch-Knusperei
Bärlauch und seine Heilwirkung
Bärlauch ist nicht nur ein köstliches Gewürz, sondern auch eine Heilpflanze mit vielfältiger Wirkung. Hier einige der bekanntesten Anwendungsgebiete:
- Durchblutungsfördernd: Bärlauch wirkt sich positiv auf die Durchblutung aus und kann somit bei Durchblutungsstörungen und Bluthochdruck helfen.
- Immunsystemstärkend: Die in Bärlauch enthaltenen ätherischen Öle und Flavonoide können das Immunsystem stärken und somit Erkältungen und Infekten vorbeugen.
- Entzündungshemmend: Bärlauch enthält entzündungshemmende Wirkstoffe, die bei Entzündungen im Körper helfen können, zum Beispiel bei Rheuma.
- Entgiftend: Bärlauch kann helfen, Giftstoffe im Körper auszuscheiden und somit den Körper zu entgiften.
Frühjahrskur: Frühjahrsputz mit Bärlauch - Bärlauch wirkt entgiftend und reinigend, daher eignet er sich gut für eine Frühjahrskur und gegen Frühjahrsmüdigkeit. Er kann als Pesto, Tee oder Tinktur eingenommen werden, um den Körper zu entlasten und zu unterstützen.
Zu dieser Kur passen sehr gut die heilkräftigen und vitalisierenden Eigenschaften von Löwenzahn und Gänseblümchen.
Sogar die Bären sollen Bärlauch als erstes nach ihrem Winterschlaf gefuttert haben, um ihren Stoffwechsel wieder in Gang zu bringen.
Bärlauchtinktur: Bärlauchtinktur kann unterstützend bei Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt werden. Dafür Bärlauch klein schneiden und in ein Schraubglas geben. Mit hochprozentigem Alkohol bedecken und 4-6 Wochen ziehen lassen. Anschließend abseihen und die Tinktur in eine Flasche füllen.
Bärlauch-Oxymel: Ein traditionelles Heilmittel mit Honig, Essig und Bärlauch. Es eignet sich ebenfalls für eine Kur und zur Immunstärkung. Freut euch schon auf einen Blogartikel über Oxymel - ein faszinierendes traditionelles Heilmittel.
Bärlauch ist reich an Vitamin C, ätherischen Ölen und Mineralstoffen wie Eisen und Magnesium.
Bärlauch: Verwechslungsgefahr
1. und 2. Foto: Bärlauch
3. und 4. Foto: Maiglöckchen
Es ist äußerst wichtig, Bärlauch und Maiglöckchen nicht zu verwechseln, da die beiden Pflanzen beim flüchtigen Blick zum Verwechseln ähnlich aussehen, wenn die Blüten noch nicht ausgebildet sind.
Maiglöckchen sind aufgrund ihres Gehalts an Herzglykosiden hochgiftig für den Menschen und können bereits in geringen Mengen zu schweren Vergiftungen führen.
Bärlauch und Maiglöckchen haben fast dieselbe Blattform im leuchtenden Grün. Allerdings können wir beim achtsamen Hingucken Unterschiede feststellen:
- Bärlauch ist mattgrün, während die Blätter des Maiglöckchens eine glänzende Unterseite aufweisen. Die Maiglöckchenblätter haben eine festere Struktur als die zarten Bärlauchblätter.
- Bärlauchblätter wachsen einzeln auf Stängeln aus dem Boden, während Maiglöckchenblätter paarweise und nicht an einzelnen Stängeln wachsen.
- Während Bärlauch eine Blüte am Stängel bildet, trägt das Maiglöckchen eine Traube von Blüten die aussehen wie kleine Glöckchen.
- Am deutlichsten unterscheiden sich die beiden jedoch durch ihren Geruch: Bärlauch verströmt einen charakteristischen Knoblauchduft, während Maiglöckchen geruchlos sind.
Obwohl sie oft gemeinsam auftreten, kann man sie mit ein wenig Aufmerksamkeit gut voneinander unterscheiden. Um Verwechslungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, Bärlauch und Maiglöckchen in ausreichendem Abstand voneinander zu pflanzen. Es kann jedoch schwierig sein, sie voneinander zu trennen, da beide schattige Standorte bevorzugen und sich fleißig ausbreiten.
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