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Holunderblüten: Duft des Frühsommers

Ein Hauch von zartem Weiß liegt über den Wiesen und Gärten – ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Frühsommer Einzug gehalten hat: und mit ihm die Holunderblüten. Mit ihren filigranen Blütenrispen, die sich wie kleine Sterne über die Zweige verteilen, ziehen die Holunderblüten nicht nur die Blicke auf sich, sondern locken auch zahlreiche Insekten an, die von ihrem süßen Nektar angezogen werden. Doch der Holunder ist viel mehr als nur eine Augenweide in der Natur. Er hat eine lange Geschichte und bietet uns sowohl kulinarische als auch gesundheitliche Schätze.

 

Geschichte des Holunders

Der Holunder (Sambucus) ist seit jeher ein Symbol des Sommers und verkörpert die Schönheit und Fülle dieser Jahreszeit. Schon in der Antike wurde der Holunder wegen seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten geschätzt.

In vielen Kulturen wurde der Holunder als heiliger Baum verehrt und mit verschiedenen mythologischen und spirituellen Bedeutungen in Verbindung gebracht

Einer der Hauptgründe für das Pflanzen von Holunderbäumen war der Glaube an die schützenden und heilenden Eigenschaften des Baumes. In vielen Kulturen wurde der Holunder als heilig betrachtet und mit positiven Kräften in Verbindung gebracht. Die Kelten, zum Beispiel, pflanzten Holunderbäume in der Nähe ihrer Häuser, um sich vor bösen Geistern und Krankheiten zu schützen. Der Glaube an den Schutz durch den Holunder war weit verbreitet und hat dazu geführt, dass Holunderbäume in vielen Siedlungen und Dörfern zu finden waren.

Darüber hinaus spielte der Holunder auch eine Rolle in verschiedenen mythologischen und spirituellen Traditionen. In der germanischen Mythologie wurde der Holunder mit Fruchtbarkeit und Lebenskraft assoziiert. Es gab auch den Glauben, dass die Göttin Freya in einem Holunderbaum wohnte. Solche mythologischen Überlieferungen könnten ebenfalls dazu beigetragen haben, dass der Holunder gepflanzt wurde.

In Bezug auf den Hexenbrauch gab es  in der Vergangenheit bestimmte Assoziationen zwischen dem Holunder und dem Aberglauben. Der Holunder wurde mit Hexen und Magie in Verbindung gebracht, was auf seine mythologische Bedeutung und seinen mystischen Ruf zurückzuführen sein könnte. In einigen alten Überlieferungen wurde der Holunder als Wohnort für Hexen angesehen.

Schon in der Antike erkannte man die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Holunders und schätzte ihn daher sehr.

 

Holunderblüten in der traditionellen Heilkunde

  • Holunderblüten werden traditionell zur Linderung von Erkältungsbeschwerden eingesetzt.
  • Sie enthalten ätherische Öle, Flavonoide und Schleimstoffe, die entzündungshemmende und schweißtreibende Eigenschaften haben.
  • Holunderblütentee kann bei Fieber, Husten und Halsschmerzen angewendet werden.
  • Er wird auch zur Unterstützung des Immunsystems eingesetzt, da er reich an Vitamin C und Antioxidantien ist.
  • Äußerlich angewendet als Umschlag oder Gurgellösung, kann er bei Hautproblemen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum helfen.
  • Die Wirkstoffe der Holunderblüten können die Schleimhäute beruhigen und Heilungsprozesse unterstützen.
  • Durch die entzündungshemmenden Eigenschaften können die Holunderblüten auch zur Linderung von leichten Gelenkschmerzen oder Schmerzen durch Muskelentzündungen beitragen.

Anwendungsmöglichkeiten

 1. Holunderblütentee: Frische (leicht angetrocknete) oder getrocknete Holunderblüten eignen sich hervorragend zur Zubereitung eines wohltuenden Tees. Hier ist ein einfaches Rezept:

Gib etwa zwei Teelöffel Holunderblüten in eine Tasse und übergieße sie mit heißem Wasser. Lasse den Tee für etwa 10 Minuten ziehen. Um die Wirkstoffe optimal freizusetzen, kannst du einen Schuss Milch oder ein paar Tropfen Öl hinzufügen.

Genieße eine aromatische Holunderblütentee-Kur (2 - 3 Wochen), indem du täglich drei Tassen davon trinkst. Lass die wohltuenden Eigenschaften dieser duftenden Blüte auf dich wirken.

2. Holunderblütensirup: Aus den frischen Holunderblüten lässt sich ein Sirup herstellen, der vielseitig verwendbar ist. Dazu werden die Blüten in Wasser mit Zucker und Zitronensaft eingekocht und anschließend abgeseiht. Der Sirup kann zur Herstellung von erfrischenden Getränken, Desserts und Salatdressings.

 

3. Holunderblütenölauszug: Die duftenden Holunderblüten können auch zur Herstellung eines Ölauszugs verwendet werden. Dazu werden die Blüten mit einem hochwertigen Pflanzenöl wie Olivenöl oder Mandelöl übergossen und für rund 4 Wochen an einem warmen Ort ziehen gelassen. Es sollte gelegentlich geschüttelt werden, um die Extraktion zu fördern. Der Holunderblütenölauszug kann zur äußerlichen Anwendung bei Hautproblemen oder als Massageöl verwendet werden. Natürlich kann dieses aromatische Öl auch in der Küche für Dressings verwendet werden.

 

4. Holunderblütensalbe: Aus einem Holunderblütenöl lässt sich auch eine heilende Salbe herstellen. Das Öl wird mit Bienenwachs gemischt und erhält so eine festere Konsistenz. Die Salbe kann bei Hautreizungen, Entzündungen oder Insektenstichen angewendet werden.

Ihr könnt die Blüten auch direkt in Kokosöl ausziehen lassen, was mir persönlich sehr gut gefällt, da der Duft des Kokosöls mit dem zarten Duft der Holunderblüten wunderbar harmoniert.

 

5. Holunderblütenbad: Ein Holunderblütenbad kann herrlich entspannend und wohltuend sein. Dafür werden 2 - 3 Handvoll getrocknete Holunderblüten in einem Leinensäckchen in das Badewasser gegeben. Damit die ätherischen Öle besser ausgezogen werden gebt ihr einen Liter Milch oder 5 Esslöffel Olivenöl oder Kokosöl zum Badewasser. Verwendet ihr frische Blüten, dann lasst diese vor der Verwendung rund 1 Stunde antrocknen für noch mehr Aroma.

Das warme Wasser extrahiert die ätherischen Öle und den angenehmen Duft der Blüten, der die Sinne verwöhnt.

 

6. Inhalationsdampfbad mit Holunderblüten: Einen Tee aufgießen und und die Dämpfe etwa 10 Minuten einatmen. Das lindert besonders Nasennebenhöhlenbeschwerden sehr gut. Ich gebe dann noch 1 TL unbehandeltes salz  zu den 5 EL Blüten und 1 Liter Wasser hinzu. 

 

7. Holunderblütensekt: Ein Glas locker mit Holunderblüten füllen und mit Wasser, Zucker und Zitronensaft oder Essig auffüllen. Auf 1 Liter Wasser gebt ihr ca. 30 ml Apfelessig oder Zitronensaft und löst darin ca. 80 g Zucker auf. Das Glas verschließen und mehrere Tage fermentieren lassen wie ihr es vom Wildhefewasser kennt. Abseihen und nochmals 20- 30 g Zucker zufügen. Ein zweites Mal bis zum gewünschten Geschmack fermentieren lassen. Der Holunderblütensekt ist gekühlt und mit Mineralwasser verdünnt herrlich erfrischend. 

8. Wildes Hefewasser mit Holunderblüten: Das wilde Hefewasser stellt ihr nach dem

Grundrezept für Wildhefewasser her. Das ist eine weitere interessante Variante, um aromatische süße Brote oder Brötchen zu backen. Ihr könnt das Wildhefewasser ebenso trinken wie den Holunderblütensekt.

Zum Brotbacken mit Wildhefe surft zu meinem Blogartikel: Backen mit Wildhefewasser.

9. Eierkuchen mit Holunderblüten. In diesem Blogbeitrag

"Eierkuchen mit Holunderblüten",

teile ich ein Grundrezept für Eierkuchen mit dir, das wir mit Holunderblüten verzaubern.

 

 

 

 

 

Holunderblütentee

Tee besitzt eine wohltuende und heilende Wirkung, weshalb er zu den beliebtesten Anwendungen zählt. Hier sind einige Stichpunkte zu den gesundheitlichen Vorteilen:

  • Schleimlösend: Hilfreich bei Nebenhöhlenentzündungen und Atemwegsinfektionen wie Bronchitis.
  • Schweißtreibend: Kann Fieber reduzieren.
  • Entzündungshemmend: Unterstützt bei entzündlichen Erkrankungen.
  • Verdauungsanregend: Fördert die Verdauung und lindert Beschwerden wie Blähungen.
  • Stoffwechselfördernd: Kann den Stoffwechsel anregen.
  • "Blutreinigend": Unterstützt den Körper bei der Entgiftung und Reinigung.
  • Kreislaufanregend: Kann den Kreislauf stimulieren.
  • Stimmungsaufhellend: Hat eine positive Wirkung auf die Stimmung und kann beruhigend wirken.
  • Eine gute Wahl für eine Frühjahrskur: Tee kann helfen, den Körper nach der kalten Jahreszeit zu revitalisieren.

 

Holunderblüten sammeln und trocknen

 

 Die duftenden Holunderblüten blühen in der Regel von Ende Mai bis Ende Juni. Für die beste Wirkung sollten sie an trockenen Tagen um die Mittagszeit gesammelt werden. Achte dabei darauf, die Dolden vorsichtig abzuknipsen und sanft auszuschütteln. Da sie bei Blattläusen und kleinen Insekten sehr beliebt sind, sei beim Sammeln achtsam.

Nach dem Sammeln breitest du die Dolden zum Trocknen aus oder hängst sie auf. Sobald sie trocken sind, kannst du sie in einem verschließbaren Glas- oder anderen Behälter für ungefähr ein Jahr aufbewahren. Es ist wichtig, sie kühl und trocken zu lagern, um Wirkstoffverluste und Schimmelbildung zu vermeiden. Du wirst feststellen, dass sie rascheln, wenn sie vollständig getrocknet sind.

Im Vergleich zu frischen Blüten werden bei der Verwendung getrockneter Blüten geringere Mengen benötigt, ähnlich wie bei Trockenobst. Es ist möglich, mit den getrockneten Blüten alle Anwendungsmöglichkeiten zu nutzen, weshalb das Trocknen die beste Methode zur Vorratshaltung ist. Durch das Trocknen bleiben die Blüten länger haltbar und können vielseitig verwendet werden.

 

Ich wünsche dir sonniges Wohlbefinden und beste Gesundheit, Elke :)

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